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06.06.2023

Aufruf an Unternehmen, inklusiver zu werden

Staatssekretär Dr. Fedor Ruhose sprach anlässlich der Feier zum Josefstag vor rund 150 Gästen im Heinrich-Haus.

Digitalisierung, Transformation der Arbeit, neue Chancen für Menschen mit Behinderung – und ein klarer Aufruf an die Unternehmen im Land, inklusiver zu werden: Anlässlich der Feier zum Josefstag waren rund 150 Gäste aus verschiedenen Einrichtungen der Eingliederungshilfe, aus Politik, Wirtschaft und Institutionen am vergangenen Freitag auf das Gelände des Heinrich-Hauses gekommen, um sich fachlich auszutauschen und die Herausforderungen einer sich rasant wandelnden Arbeitswelt sowie die damit verbundenen Chancen und Risiken für Menschen mit Behinderung zu diskutieren. Dr. Fedor Ruhose, Staatssekretär und Amtschef im Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, sprach als Gastredner über die neuen Möglichkeiten, die Arbeitswelt nicht nur digitaler, sondern vor allem auch inklusiver zu gestalten.

Nach einem geistlichen Impuls von Seelsorgerin Monique Scheer leitete Heinrich-Haus-Geschäftsführer Frank Zenzen das Thema ein: Mit dem Josefstag und dem Schutzpatron der Arbeiter verbinde das Heinrich-Haus viel mehr als nur der Unternehmensname der Josefs-Gesellschaft: „Der Heilige Josef führt uns die Bedeutung der Arbeit für ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben vor Augen. Arbeit ist für jeden Menschen wichtig – nicht nur für den täglichen Broterwerb. Sie ist Voraussetzung für ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben“, so Zenzen. „Im Heinrich-Haus schaffen wir viele Angebote, um allen Menschen ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Ob im Berufsbildungswerk, in unseren Werkstätten, in unseren Schulen oder in den Tagesförderstätten: Wir möchten die Menschen, die bei uns leben, lernen und arbeiten, auf ihren Wegen unterstützen. Der Mensch in seiner individuellen Situation ist dabei für uns das Maß der Dinge.“

Dass der aktuelle Fachkräftemangel auch eine Chance für behinderte Menschen sein kann, machte Dr. Fedor Ruhose in seinem anschließenden Vortrag klar. „Viele Unternehmerinnen und Unternehmer berücksichtigen das Potenzial noch nicht und verschenken die Möglichkeiten, die eine Integration von Menschen mit Behinderung ihrem Unternehmen bieten könnte“, so Ruhose. Um dies zu ändern, so der Staatssekretär, gehe es darum, Barrieren im Kopf abzubauen und die technischen Fortschritte intensiver zu nutzen.

Assistive Technologien könnten beispielsweise einen neuen Zugang für Menschen mit Behinderung auf den ersten Arbeitsmarkt schaffen. „Wir können nicht von Fachkräftemangel sprechen, wenn die Arbeitslosenquote bei Menschen mit Behinderung bei rund 11% liegt“, betonte Ruhose abschließend. Gleichzeitig unterstrich er die Bedeutung von Werkstätten für die Menschen, die angesichts der Anforderungen des ersten Arbeitsmarktes ein geschütztes Umfeld bevorzugen. Insgesamt zeigte sich Ruhose beeindruckt von der Vielfalt des Heinrich-Hauses: „Wie viele Menschen Sie hier erreichen und für wie viele Menschen Sie Heimat sind, das ist schon beeindruckend.“ Viele Denkanstöße, die im Anschluss an die Gastrede von den rund 150 Anwesenden noch intensiv diskutiert wurden.

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